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Kann ich mit meinem Hund bei warmem Wetter trainieren?
Warme Sommertage können eine Herausforderung sein, wenn es darum geht, mit Hunden zu trainieren.
Überhitzung kann fatale Folgen wie Hitzschlag oder Herzstillstand haben.
Hundekörper sind anders aufgebaut als unsere. Der größte Unterschied besteht in diesem Fall darin, dass sie nicht schwitzen können, was einer der ersten Wege des Menschen ist, um herunter zu kühlen.
- Um das auszugleichen, hechelt der Hund eine Menge, und atmet damit Luft und Feuchtigkeit durch das Maul aus. Dieser Prozess an sich schafft es, etwa 60 Prozent der abgegebenen Wärme abzuleiten. Auch andere physiologische Prozesse trete bei einer starken Hitzewelle auf, einschließlich der peripheren Gefäßerweiterung oder einem Anstieg des gepumpten Blutvolumens im Herzen, was beides dazu beiträgt den Körper auf ein signifikantes Niveau abzukühlen. Diese Techniken machen 70 Prozent der abgeleiteten Hitze auf der Körperoberfläche aus. Der Hund wird auch sein Verhalten ändern, nach kühleren Böden,Schatten oder einem Luftzug suchen und seine Aktivitäten einschränken, sagt Tiermedizinstudentin und Canicrossathletin Camille Paris.
Es ist notwendig, diese Mechanismen hinter der Abkühlung eines Hundes zu verstehen, um einem Hitzschlag bestmöglich vorzubeugen und gegebenfalls damit umzugehen,
Wie man einen Hitzschlag erkennt
Ein Hund, dem es zu warm ist, wird viel hecheln, um die viele innere Wärme auszugleichen. Folglich steigt der Herzrhythmus genauso wie der Femurpuls, der unter dem Oberschenkel ertastet werden kann. Das Zahnfleisch wird plötzlich trocken und verfärbt sich dunkelrot, obwohl der Hund viel Speichelfluss hat.
- Ein Hund, der kurz vor einem Hitzschlag steht oder bereits einen erleidet, wirkt schwacher und schwankt aufgrund des niedrigen Blutdrucks. Er erbricht sich und hat Durchfall mit Blut im Stuhl.
Wenn der Hund bis dahin nicht versorgt wurde, setzen sich die Symptome fort und entwickeln sich zu einer Abschwächung des Oberschenkelpulses, einer extremen Blässe des Zahnfleisches, einem allmählichen Fortschreiten der Atmung in Richtung Atemstillstand, Erbrechen und blutigem Durchfall, und letztendlich Krämpfen und Koma. Einige Anzeichen können auch erst einige Tage nach dem Vorfall auftreten, wie Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, vermindertes Urinmenge, und / oder das Auftreten von Gelbsucht (bewirkt, dass Haut und das Weiß der Augen gelb werden).
Hyperthermie gilt als schwerwiegend, wenn die Körpertemperatur des Hundes 41 Grad Celsius überschreitet. Bestimmte Rassen wie Windhunde haben natürlicherweise eine erhöhte Körpertemperatur.
Was kann ich machen, wenn mein Hund einen Hitzschlag hat?
Der Schwerpunkt sollte darin liegen, den Hund durch die Senkung seiner Körpertemperatur zu stabilisieren.
- Lagere den Hund in kühler Umgebung und halte ihn mit einem Handtuch feucht, das zuvor in handwarmes Wasser getaucht wurde. Kaltes Wasser hätte den gegenteiligen Effekt, da es die Blutgefäße verengt.
Auch der Einsatz eines Ventilators kann erheblich dazu beitragen, ebenso wie den Hund auf kühleren Boden wie etwa Fliesen zu legen.
Es empfiehlt sich, Kühlpacks in den Nacken, unter die Armbeuge und in den Bereich zwischen und hinter den Hinterbeinen zu legen, um so viel Blut wie möglich zu kühlen, indem man die großen Venen erreicht: Die Hals-, Vorderbein- und Oberschenkelgefäße.
- Wenn die Körpertemperatur 39,4 bis 40 Grad Celsius erreicht hat, sollte man alle Maßnahmen, die den Hund aktiv herunterkühlen, abbrechen, um eine Ungterkühlung zu vermeiden, weil der Körper mit seinen eigenen Kühlmechanismen weitermachen wird. In Extremfällen kann der Tierarzt entscheiden, den Kühlungsprozess fortzusetzen, beispielsweise durch Verwendung einer intravenösen Therapie.
Lass Deinen Hund sich an die Hitze anpassen
Eine Gewöhnungsphase einzuführen hilft Deinem Hund, besonders im Frühling oder frühen Sommer. Theoretisch dauert eine geeignete Anpassungsphase 20 Tage, aber einige Studien mit Arbeitshunden in Dubai haben gezeigt, dass der Unterschied bereits nach vier Tagen deutlich spürbar ist.
- Für das Training werden die kühle Luft am frühen Morgen oder die Abendbrise bevorzugt. Meide die heißesten Stunden des Tages. Wähle schattige Waldwege und stelle sicher, dass unterwegs Wasser verfügbar ist, um die richtige Flüssigkeitszufuhr aufrechtzuerhalten.
Passe Entfernung und Dauer an
Es wird Deinem Hund guttun, wenn Du ihn bei der Zugarbeit mit einem Handtuch mit handwarmem Wasser nass machst.
- Vermeide es, kaltes Wasser auf Deinen Hund zu schütten – es wird mehr schaden, als nützen. Auch das Verkürzen der Entfernung und der Dauer des Trainings hilft.
Camille empfiehlt, langsam spazieren zu gehen, damit der Hund sich erholen kann.
Wenn es warm ist (zwischen 18 und 25 Grad Celsius) trainiert die mehrfache Weltmeisterin Tessa Philippaerts keine langen Distanzen.
- Rund drei Kilometer mit den Hunden, und die meiste Zeit in Intervallen (3 x 1 Kilometer). Bei längeren Distanzen stelle ich sicher, dass wir einen See oder andere Wasserstellen auf dem Weg haben.
Sie trainiert ihre Hunde nicht wirklich während des Sommers.
- Es geht mehr darum, sie ein bisschen in Form zu halten und glücklich zu machen. Bei diesem Wetter brauchen sie nicht viel Bewegung, um müde zu werden. Wenn Du Deinen Hund im Sommer echt in guter Form halten willst, ist Schwimmen die perfekte Lösung. Es ist auch eine sehr gute Alternative nach einer ganzen Zugsaison.
Wasser
Camille empfiehlt, den Hunden Wasser oder einen mit Mineralien angereicherten Drink anzubieten.
- Die Menge sollte 300 Milliliter (ungefähr ein mittelgroßer Napf) nicht überschreiten, um Magendrehungen und Hyperhydration zu vermeiden. Sobald der Puls sich verlangsamt, kann man mehr Wasser und eine gute Erholung in einer ruhigen und kühlen Umgebung anbieten.
Es ist auch wichtig, die Hunde vor dem Training oder Rennen zu wässern, am besten anderthalb bis drei Stunden vorher.
Soll ich meinen Hund vor dem Training abkühlen oder nicht?
Tessa kühlt ihre Hunde vor dem Training nicht ab.
- Ich will meine Hunde nicht verrückt machen. Je frischer sie sich fühlen, desto stärker werden sie auf den ersten Kilometern ziehen, bis sie plötzlich gegen eine Hitzewand stoßen. Ich bevorzuge es, dass sie bei warmen Temperaturen ihre eigene Geschwindigkeit laufen, sodass sie das Training beenden können, ohne überhitzt zu werden.
Lies mehr dazu: Wettkampftipps von einem Weltmeister im Canicross
Warme Temperatures und Rennregeln
Rennregeln legen fest, welche Entfernungen bei welchen Temperaturen erlaubt sind. Wenn es warm ist, muss die Strecke auf eine geeignete Länge gekürzt werden. Australien ist sich dessen besonders bewusst. Die Australian Sled Dog Sports Association, Inc. (ASSA) hat eine Tabelle entwickelt, die klare Richtlinien für Temperatur und Luftfeuchtigkeit enthält.
- Die Regeln basierten früher auf einer Gleichung von Temperatur plus Luftfeuchtigkeit. In der Regel war der Grenzwert für Rennen ein 15-Grad-Grenzwert fürs Scooterjöring, 18 Grad fürs Bikejöring und 22 Grad für Canicross. Die ASSA hat ihre Temperaturregeln im Jahr 2017 überarbeitet, als das Komitee Experten mit Erfahrung und Forschung zu thermischen Komfort und thermischer Belastung und deren Beziehung zum Zughundesport, insbesondere unter australischen Bedingungen, konsultierte, sagt Canicrosser und IFSS Oceania-Delegierter Alex Watkins.
Ausführliche Informationen über die entwickelte Tabelle findest Du hier.
Es ist wichtig zu beachten, dass in der Tabelle davon ausgegangen wird, dass der Windchill-Faktor keine Windgeschwindigkeit aufweist, z.B. wenn man durch einen Wald oder ein dichtes Buschland läuft, wo er minimal ist.
- Basierend auf den Beobachtungen bezüglich des thermischen Komforts arbeiten wir an der Erkenntnis, dass Hunde ihre Körpertemperatur durch Schweiß und Verdunstung sowie durch die Umgebungskühlung (Boden- und Lufttemperatur) senken. Daher bietet diese Tabelle keine vollständige Garantie dafür, dass Du Deinen Hund bei diesen Temperaturen nicht überhitzt, da es viele andere Faktoren gibt, wie z. B. Konditionierung der Fitness und Streckenschwierigkeiten. Man kann es als einen Versuch betrachten, die Genauigkeit der Temperaturberechnungen erheblich zu verbessern, damit Race Marshalls und Organisatoren eine fundierte Entscheidung über die Auswirkungen der Temperatur unter Berücksichtigung des Wohlbefindens der Hunde treffen können.
Jeder Club oder Verein hat seine eigenen Präferenzen beim Lösen der Herausforderungen im Zusammenhang mit Hitze.
- Die häufigsten sind kürzere Strecken, umgekehrte Reihenfolge und schnellere Starts. Hier in Westaustralien können wir bereits um 4:30 Uhr beginnen, wobei der letzte Hund erst um 10:00 Uhr fertig wird. Wir fahren immer noch mit Riggs, Rollern, Fahrrädern und machen Canicross bei denselben Veranstaltungen, und sie werden immer länger, und die Hitze ist für uns zu einem echten Problem geworden.
In Australien haben die Rennorganisatoren die Sorgfaltspflicht, dafür zu sorgen, dass sie alle vernünftigerweise praktikablen Vorsichtsmaßnahmen für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Teilnehmer, Zuschauer und Tiere treffen. Dies gilt auch für andere Branchen wie Windhund- und Pferderennen.
- Das Wohlbefinden der Hunde steht immer an erster Stelle!